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Der Breitwegerich (Plantago major)

Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae)

„Der Weg wächst im Gehen unter deinen Füßen - wie durch ein Wunder.“

(Reinhold Schneider)

Weitere Namen

Großer Wegerich, Ackerkraut, Wegtritt, Wegebreit, Wegeblatt

Verwendete Pflanzenteile

Blätter, Blüten, Samen, Knospen und Wurzel

Beschreibung der Pflanze

Der Breitwegerich wächst in einer Rosette. Er hat einen breiten Stiel und die Blätter sind breit und oval mit glattem Rand. Auf der Blattunterseite erkennt man ihn an den ausgeprägten, meist 5 – 9 Blattnerven, die Wasserleitbahnen für die Pflanze.

Ab April kommt die Blüte an einem kantigen Stängel, dieser ist meist doppelt so lang wie die Blüte. Die ährigen Blüten sind gelb-braun, sie erinnern an einen Reptilienschwanz. Im August erntet man die Samen. Die Pfahlwurzeln können bis zu 80 cm tief in der Erde wachsen.

Standort

Man findet ihn überall, auf Wiesen, Wegen und Wegrändern.

Blütezeit

April bis August

Sammelzeit

Man kann den Breitwegerich den ganzen Sommer hindurch sammeln.

Inhaltsstoffe

Schleimstoffe, Aucubin, Bitterstoffe, Gerbstoffe

„Geschwister“ des Breitwegerichs

  •  Spitzwegerich (Plantago lancelota): Langgezogene, lanzettenförmige , stiellose Blätter.
  • Mittlerer Wegerich (Plantago media): Seine Blätter sind schmaler als die des Breitwegerichs und breiter als die des Spitzwegerichs.

Geschichte / Mythos

Man nennt den Breitwegerich auch als Herr oder König der Wege bezeichnet. Wege-rich: - rich kommt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet Herrscher, König(reich) bzw. reich im Sinne von mächtig, herrschaftlich. Ursprünglich stammt der Wegerich aus Europa. Mittlerweile wächst er auf der ganzen Welt. Pioniere und Reisende verbreiteten ihn auf vielen Reisen über die ganze Welt.

Die Indianer in Nordamerika nannten ihn auch den „Fußabdruck des weißen Mannes“, weil er durch die Siedler übers Land verbreitet wurde. Auch sein wissenschaftlicher Name Plantago major gibt einen Hinweis auf seine wirkungsvolle und kluge Verbreitungsstrategie. Plantago wird vom Lateinischen Planta = Fußsohle abgeleitet.

Wie wird er in der Volksmedizin eingesetzt?

Alle Wegerich-Arten enthalten in ihren Blättern den Inhaltsstoff Aucubin mit antibakterieller und entzündungshemmender Wirkung. Sie wurden schon immer gegen Hautkrankheiten eingesetzt, früher sogar bei Lepra. Das Blatt des Breitwegerichs dient gut als Blasenpflaster auf wundgeriebenen Stellen an Fersen und Zehen, dabei wirken sie kühlend und abschwellend und lassen eine Blase erst gar nicht entstehen.

Rezepte aus der Küche

Die Blätter des Breitwegerichs verwende ich gerne zusammen mit anderen Wildkräuter (wie z.B. Löwenzahn, Brennnessel, Giersch etc. als Wildgemüse (als Spinat-Ersatz). Die ährigen Blütenstände schmecken sehr delikat, kleingeschnitten im Salat, gebraten in Öl oder im Würzessig. Sie schmecken nussig und pilzartig.

 Entlang des Blütenstängels sitzen die grünen, später dunkelbraunen Kapseln. Diese sprengen dann auf und entladen ihre schwarzen Samen. Schon beim Abstreifen der Früchte fallen die Samen raus. Zur Verwendung kann man die Früchte und Samen trennen. Die schwarzen ölreichen Samen sind reich an Proteinen, man gibt sie ins Gebäck, Brot oder über den Salat oder Müsli.

Man kann auch die ganzen Früchte trocknen. Verwendung finden sie wie Fl0hsamen in der Küche, man muss nur darauf achten, dass die Früchte mit genügend Wasser dazu verzehrt werden. Wegerich-Früchte dienen als Ballaststoffe im Darm, wirken positiv auf die Verdauung und den Cholesterinspiegel. Und es macht immer wieder Freude die „Natur“ in den Speiseplan zu integrieren.